
Zwei Tage vor einer weiten Reise füttern Sie noch ein wenig, aber keine volle Mahlzeit. Ein hochwertiges Trockenfutter ist in diesem Fall gut wegen der geringen Kotmenge, die es produziert. Danach muss der Hund fasten. Es gibt nur noch Wasser. So kann es kein Erbrechen auf der Fahrt geben und das Gassigehen vor- und nach der Reise reicht zur Not. Haben Sie die Möglichkeit, Pausen zu machen und den Hund auszuführen, machen Sie davon Gebrauch. Achten Sie darauf, dass das Halsband oder Führgeschirr eng genug angelegt ist, um ein rückwärts Hinausschlüpfen in einer ungeplanten Panik-Situation sicher zu vermeiden. Wasser sollte der Hund zwischendurch angeboten bekommen.
Während der Reise muss der Hund sicher liegen können. Das gilt sowohl für Bahnfahrten, als auch für Bus- oder Autofahrten.
Autofahren ist für viele Hunde ganz toll und für andere dagegen schrecklich. Die sanfte Gewöhnung von klein auf und die Auswahl der Ziele sind hier wahrscheinlich entscheidend. Wenn ein Hund nur ins Auto gepackt wird, um zum Tierarzt gebracht zu werden, ist es kein Wunder, wenn er nicht gerne einsteigt. Meine Hunde verbinden mit Autofahrten in erster Linie schöne, lange Spaziergänge in fremder Umgebung. Sie lieben das Kommando "Einsteigen, Auto fahren!" und hüpfen begeistert auf die Ladefläche.
Welpen erbrechen oft beim Autofahren und sind sehr aufgeregt. Kann sich ein Fahrgast um den Welpen kümmern, ist seine Welt meist in Ordnung. Wenn nicht, wird protestiert, was jedoch nicht zur Gewohnheit werden darf! Mit ca. einem halben Jahr sollte keine Übelkeit beim Autofahren mehr auftreten. Manche Hundler helfen mit beruhigenden homöopathischen Mitteln nach.
Auf dem Rücksitz liegt der Hund unangegurtet nicht sicher. Er muss mit einem speziellen Geschirr angegurtet hinten sitzen. Unangegurtet fliegt er bei scharfen Bremsmanövern in den Fußraum. Eine hinter einem Gepäckgitter installierte oder auf der Rückbank fest angegurtete Dogbox kann Sicherheit bieten. Sonst ist er auch im genügend großen Fußraum gut aufgehoben. Kombi-Fahrzeuge mit großer Ladefläche sind ideal. Wer seine Koffer intelligent packt, kann seine Hunde auf ihnen ablegen. Ein Hundegitter muss Ladefläche und Rückbank voneinander trennen, da sonst die Gefahr besteht, dass der Hund bei einer Vollbremsung nach vorne fliegt. Auf der Ladefläche eines Kombi-Fahrzeugs sollte der Hund sich auf jeden Fall legen. So versperrt er dem Fahrer nicht die Sicht nach hinten. Solange er noch nicht auf "Platz!" sicher hört, sollte ein Fahrgast auf der Rückbank mitfahren, der den Befehl durchsetzen hilft.
Von der Unterbringung in Kofferraumkisten, die einer Limousine in den offenen Kofferraum gespannt werden, halte ich überhaupt nichts, da erwiesen ist, dass die Hunde in ihnen so stark mit Abgasen belastet werden, dass ihnen ernsthafte Gesundheitsschäden drohen. Allein die Bewindung verursacht bereits Augenentzündungen.
Auf Rastplätzen sollte ein Hund grundsätzlich angeleint bleiben. Zu groß wäre sonst die Gefahr, dass eine Versuchung oder ein Schreckmoment den Hund auf die Fahrbahn treibt oder verjagt.
Hunde können schneller als Menschen einen Hitzschlag erleiden. Man darf Hunde deshalb niemals im Auto in der Sonne lassen! Schattenplätze sind aber vielleicht weit und breit nicht vorhanden, was dann? Können Sie Ihren Hund nicht mit hinaus nehmen, müssen Sie weiterfahren. Überlegen Sie, wenn Sie meinen, einen genügend schattigen Platz gefunden haben, wie der Verlauf der Sonne den Einstrahlungs-Winkel ändern wird, während Sie weg bleiben möchten. Diesbezüglich hat sich schon manch einer geirrt. Tragisch für den Hund!
In öffentlichen Verkehrsmitteln ist auf andere Fahrgäste Rücksicht zu nehmen. Erkundigen Sie sich frühzeitig nach den aktuellen Regeln! Gilt Leinen- und Maulkorbzwang, sollte der Hund rechtzeitig zu Hause an das Tragen des Maulkorbs gewöhnt werden. Die meisten Fahrgäste möchten weder abgeschnuppert, abgeleckt, angebellt, noch angeknurrt oder gar gebissen werden. Der Hund sollte auf kurzen Strecken an solche Fahrten gewöhnt werden und sich dabei ordentlich benehmen lernen. Er sollte auf jeden Fall die ganze Zeit angeleint bleiben. Während des Ein- und Aussteigens und auf dem Bahnhof ist er ebenfalls angeleint zu führen. Während der Fahrt gilt "Platz!", was mit einem jungen Hund gerade hier, wo Sie nichts besonderes zu tun haben, gut geübt werden kann. Setzen Sie das "Platz!"-Kommando auch dann durch, wenn Ihr Hund von Mitfahrenden angelockt wird. Tun Sie es selbst dann, wenn Sie in dem Moment bei der entsprechenden Person in Ungnade fallen. Versuchen Sie zu erklären, warum der Hund ein einmal gegebenes Kommando immer befolgen muss und warum der Hund in öffentlichen Verkehrsmitteln liegen soll. Diese Menschen werden Sie vielleicht nie wieder sehen. Mit Ihrem Hund werden Sie aber (hoffentlich!) noch viele Jahre zusammenleben. Sind Sie hier konsequent, haben Sie schnell erreicht, dass eine Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln durch den Hund nie stressiger als ohne wird. Dass sie durch den Hund erheblich teurer wird, kann man leider nicht abstellen. Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln können auch mal etliche Stunden dauern, wenn Sie z. B. in den Urlaub fahren. Sie haben dann genug Reisevorbereitungs-Stress hinter sich und freuen sich, wenn die Bahnfahrt Erholung bedeutet. Ein schlecht erzogener Hund kann Ihnen buchstäblich die Tour vermasseln.
Für Flüge sind ab 5 kg Hundegewicht Transportbehälter Vorschrift, in denen sich jeweils ein Hund bequem ausstrecken kann. Auf Flügen haben die so verpackten Hunde meist Angst, schon weil sie von ihren Menschen getrennt werden. Gewöhnen Sie den Hund auf jedem Fall im Wohnzimmer an die Kiste, lange vor Reiseantritt, so dass er sich in ihr heimisch fühlt. Vielleicht gibt Ihnen der Tierarzt ein Beruhigungsmittel mit. Fragen Sie nach möglichen Nebenwirkungen und wägen Sie den Einsatz gut ab.
Über Gebell wird sich im Gepäckraum des Fliegers ausnahmsweise keiner beschweren. Meine damals neunjährige Gladess hat unseren Flug nach Los Angelos ohne Schlaftablette gut überstanden. Die Trennung dauerte leider 12 Stunden. Niemand kümmerte sich in der Zeit um das Tier und das Trinkwasser war wahrscheinlich auf dem Transport in den Flieger bereits verschüttet worden. Umso größer war die Wiedersehensfreude. Danach wurde sofort von der Toilette Wasser geholt, denn sie hatte Durst. Einen Gassiplatz suchen war das nächste Thema. Danach war sie wieder ganz die Alte, fit und offensichtlich frei von Kopfschmerzen, Übelkeit oder anderen Beschwerden, die als Nebenwirkung von Beruhigungsmitteln möglich gewesen wären.