
Das Leben unter Menschen verlangt Hunden bereits eine Menge unnatürlicher Einschränkungen ab. Regeln müssen vom Hundeführer definiert und vom Hund eingehalten werden. Nicht alles, was sich zernagen lässt, darf zernagt werden. Lautäußerungen werden meist als störend empfunden. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass insbesondere Tiere, die wir in der Öffentlichkeit führen wollen, dafür erzogen werden müssen.
Ganz wichtig ist die Gewöhnung an alles, was Angst machen könnte. Darüber hinaus kommt es darauf an, das Verhalten des eigenen Hundes lesen zu lernen und im richtigen Moment einzuwirken. Der richtige Moment befindet sich im ersten Drittel der Sekunde, in der ein bestimmtes gewünschtes oder unerwünschtes Verhalten erkennbar wird. Wir müssen schnell und richtig reagieren können. Um dies zu leisten, sind oft gut geplante Testsituationen nützlich. Ob unsere Reaktion ausreicht, um ein gewünschtes Verhalten zu verstärken oder eine Unart zu verleiden, hängt von der Intensität der Einwirkung und der Wirkungsschwelle ab, die von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein kann.
Grundsätzlich muss eine Belohnung wirklich etwas besonders tolles für den Hund sein. Eine negative Einwirkung sollte so sanft wie möglich, aber so hart wie nötig ausfallen. Dabei ist die physische und psychische Gesundheit des Hundes unter gar keinen Umständen zu gefährden.
Wirkt eine bestimmte Einwirkungsart offenbar nicht, probiert man das nächste Mal eine andere aus. So sind viele Hunde über ein angebotenes Spiel weit mehr erfreut als über ein Leckerli. Bei anderen ist es umgekehrt.
Über Hundeerziehung sind sehr viele gute Bücher auf dem Markt. Die modernen setzen voll auf eine rein positive Konditionierung.